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Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: Di 1. Nov 2022, 22:45
von Saelarieth
Saelarieth tritt zügig an die Gruppe am Tor heran und wirft einen besorgten Blick in die Runde als sie die Situation, so weit es ihr möglich ist, erfasst.

"Mellyn nín, was geht hier vor? Wie kann ich helfen? Ich kam so schnell ich konnte als das Horn erklang."

Saelarieth blickt erschrocken zur verletzten Elbin, als sie das Blut entdeckt und in ihre Augen sieht.

"Bringt sie schnell zum Haus der Heilung. Dort kann ich mir ihre Verletzung genauer ansehen und hoffentlich helfen."

Derweil eilt Ranathalion aus einem der Häuser unweit der Tore an Saelarieth`s Seite, gibt leise Befehle an die ihn begleitenden Elbenkrieger und deutet in Richtung der Mauern, um das Tor zu sichern und die Mauern für die nächsten Stunden mit weiteren Kräften zu besetzen. "Der Tírn ist bereits informiert und ein Bote zu Hîr Aerendir unterwegs, heryn." Saelarieth nickt dankend und eilt voraus zum Haus der Heilung, um alles für die Verletzte vorzubereiten.

Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: Di 1. Nov 2022, 23:53
von Amtaruil
"Wir werden auch nach ihr suchen, wie nach Eurem Bruder! Verliert die Hoffnung nicht, brennil!"
Dem jungen Wächter fehlt zwar die Ausstrahlung älterer und erfahrener Krieger im Auftreten, doch die Ernsthaftigkeit in Cadhroths Worten ist deutlich herauszuhören.

Von etwas kräftigerer Statur als der eher schlacksige Gilvardor bietet auch er der Elbin seinen Arm als Stütze an, auf dass sie nicht noch straucheln möge.

Erleichtert erkennen die beiden jungen Elben Saelarieth und Ranathalion unter den, die das Hornsignal zu den Toren gerufen hat. Ohne zu zögern, folgt Gilvardor den Anweisungen der Heilerin, um die verletzte Elbin, die sich schwer auf ihn stützt gen Haus der Heilung zu geleiten.

Cadhroth hingegen versichert sich mit einem raschen Blick, ob Gilvardor für den Moment alleine klar kommt, und eilt zu Ranathalion, um diesem die Worte der Verletzten mitzuteilen, bevor er seinem Freund und ihrem Gast weiterhelfen will...

Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: Mi 2. Nov 2022, 12:01
von Idhwen
Nunmehr eher schlurfend als gehend, kaum noch aufrecht, bewegt sie sich, auf den Elbenherren gestützt, wohl zum Heilerhause hin. Nun, da Anspannung und gewiss auch Todesangst nachlassen, tun es auch die Kräfte der Jägerin. All die Aufregung um sich herum nimmt sie nur noch wage wahr, doch mag man in ihren Augen ein Glimmen von Dankbarkeit und Erleichterung sehen, dass sie und die Situation offenbar ernst genommen werden.

Mit Mühe, doch sehnsüchtig, richtet sich ihr grauer Blick dann nach vorn, ob wohl schon das Haus der Heiler zu sehen ist? Nichts sehnlicher vermag sie sich gerade zu wünschen als sich niederzulegen und zu ruhen.

Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: Do 3. Nov 2022, 21:02
von Amtaruil
Der Weg führt über zwei feingearbeitete Brücken hinweg, die sich über ein munter gurgelndes Flüsschen spannen, und weiter über einen angenehm zu gehenden Weg.
Vorbei an üppigen Büschen und Wiesen, deren vielfarbige Blüten noch in der Abendbrise ihren Duft verbreiten. Zwischen einigen Bäumen sind die schlanken silbrigen Körper einer Hirschfamilie zu erkennen, die neugierig die Köpfe heben, als die kleine Gruppe Elben auf das Haus der Heilung zuhält...

Erleichtert erspäht Gilvardor das warme Licht, das ihnen aus den hohen Fenster entgegenscheint.
So kurz und leicht ihm der Weg bisher auch immer vorkam, jetzt mit einer Verletzten, die sich auf ihn stützt, wirkt er gleich um ein Vielfaches länger und beschwerlicher.


'Wie mag es ihr dann erst ergehen?' huscht ihm der Gedanke durch den Kopf.

"Seht Ihr, dort vorne ist es, nur noch ein paar Schritt...", spricht er, wie er hofft, aufmunternd und Mut machend...

Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: Fr 4. Nov 2022, 09:26
von Idhwen
Für die Schönheit dieses Ortes mag sie in diesem Augenblick keinen Sinn haben. Gesund, unverletzt und ohne schweres Herz hätte sie wohl innegehalten, den Duft der Blüten eingeatmet und den Stimmen von Wasser und Wind gelauscht- nun aber kämpft sie nur um jeden Schritt, der nach vorne geht, jeden Schritt, der schmerzt, und jeder Schritt, der immer schwerer wird, weil ihre Beine sie nicht mehr tragen wollen.

Da hält sie jedoch plötzlich inne. Die Hirsche sind es, jene stillen und schönen Tiere, die ihnen entgegenspähen, die ihre Aufmerksamkeit erringen.

"Arasnaerdir..." Flüstert sie, ganz leise. Blinzelt dann kurz, ehe sich ein trauriges Lächeln auf ihr so feines, und nun so verzerrtes Antlitz schleicht.

Sie schluckt schwer, dann verfliegt der Moment und sie blickt erneut nach vorn, sieht, dass es nun nicht mehr weit ist und nimmt sich zusammen, mithilfe des Elben an ihrer Seite auch noch die letzten Schritte zu bewältigen.

Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: Sa 5. Nov 2022, 15:09
von Saelarieth
Saelarieth hatte in der Zwischenzeit heißes Wasser und weitere Schalen mit Heilkräutern, frische Tücher und vieles mehr, was sie für die Wundversorgung benötigte, bereitstellen lassen. Die flinken Hände der anderen Elben gingen ihr geschäftig und mit großer Erfahrung zur Hand. Ein breiter Tisch stand kalt und ohne weiteren Schmuck im Raum. Daneben lagen auf einem sauberen Laken einige sehr filigrane und schlanke Messer. Abwartend und ruhig standen sie alle in Erwartung der verwundeten Elbin am Eingang bereit.

Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: Sa 5. Nov 2022, 22:01
von Amtaruil
Voller Erleichterung sieht der junge Elb die Vorbereitungen, als er durch die Türen tritt, die von einem der Helfer aufgehalten werden, hinein in die hell erleuchteten Heilerräumlichkeiten.

Ein anderer Helfer nickt Gilvardor zu und deutet zu dem Tisch.

"Folgt mir bitte!"

"Jetzt wird alles gut!" Unbewusst verfällt Gilvardor in den gleichen Tonfall, den er gegenüber seinen Schützlingen immer anschlägt, um diese - und sich selbst - zu beruhigen...

Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: So 6. Nov 2022, 12:13
von Idhwen
Sodenn endlich im Hause der Heiler angekommen, sieht sie sich um- wohl aus dem Reflex heraus, jede neue Umgebung zuerst sorgsam zu untersuchen. Doch blinzelt sie und vermag nicht mehr viel festzustellen, außer dass sie hier wohl außer Gefahr ist. Den Tisch sieht sie wohl - vielleicht auch mit kurzem Grausen die Messer daneben, doch mag man ihr nicht ansehen, was sie wahrlich darüber denkt. Noch immer auf den Elbenherren gestützt, schleppt sie sich mit ihm zu dem Tisch. Ihre Hand gleitet von ihrer Verletzung und stützt sich auf dem Holz ab, einen blutigen Abdruck hinterlassend.

Ob Gilvardors Worten zucken ihre Mundwinkel gar kurz und sie sieht ihn nun direkt an, ein sehr müdes Lächeln auf den trockenen Lippen.

"Spricht man diese Worte nicht immer dann, wenn genau das Gegenteil eintritt, brannon?"

Müde klingt sie und wenig Hoffnung schwingt in ihren Worten mit- umso mehr aber ein gewisser Zynismus, der der Situation nicht entsprechen mag.

Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: So 6. Nov 2022, 22:26
von Saelarieth
Saelarieth greift der Elbin unter die Arme und hilft ihr sich auf dem Tisch nieder zu legen. Die anderen Helfer im Haus der Heilung legen ihr einige Tücher unter den Kopf, damit sie bequemer liegt. Währenddessen spricht Saelarieth leise beruhigend auf sie ein. Sie beschreibt all ihre Handlungen und versucht sich einen Überblick über die Wunde zu verschaffen.

"Lasto beth nîn. Telin le thaed. Eneth nîn Saelarieth. Man eneth lîn, brennil? - Lauscht meiner Stimme. Ich bin hier um euch zu helfen. Mein Name ist Saelarieth. Wie ist der eure?"

Re: Jäger und Gejagte

Verfasst: Mo 7. Nov 2022, 18:25
von Amtaruil
Bei den leisen Worten der verletzten Elbin huscht kurz Betroffenheit über Gilvardors Gesicht, doch bevor er antworten kann, ergreift die erfahrene Heilerin die Initiative, und er tritt rasch beiseite, um diese ihre Arbeit verrichten zu lassen.
Unsicher, ob er noch etwas helfen kann, bleibt er in einer Nische im Vorraum stehen, darauf achtend, niemandem im Weg zu stehen.

Leise seufzend geht sein Blick zu einem der Fenster. Die Hirschfamilie äst in der Nähe, halb verborgen zwischen den Büschen. Wie so oft beruhigt ihn der Anblick und lenkt ihn davon ab, was in der Heilerstube geschehen mag...