Jäger und Gejagte

Nun steht ihr hier vor den schweren, breiten Toren, die wunderschön filigran gearbeitet und dennoch so stabil aussehen als würden sie selbst dem feurigen Atem eines Drachen standhalten. Sprecht rasch, Wanderer!
Idhwen
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Jäger und Gejagte

Beitrag von Idhwen »

Düsternis senkt sich über den abendlichen Wald. Wie lange, schwarze Finger ziehen sich die Schatten länger und länger, während die Sonne hinter den Bergen versinkt, kriechen vorwärts, greifen, geifern, klammern und verschlingen das letzte glühende Rot der Abenddämmerung restlos. Ein kurzes, reibend-klickendes Geräusch ertönt, ein Funke fliegt, dann ist das kleine Lagerfeuer entfacht, an welchem nun zwei Elben sitzen, beide weder stolz noch aufrecht noch strahlend, sondern erschöpft, schmutzig, das Haar zerzaust. Die Frau, die soeben die Flamme entfachte, hockt sich neben dem Elbenherren nieder und entfernt dann mit aller Vorsicht das lederne Schulterstück der rechten Seite, welches sowieso schon schief herunterhing. Kaum ein Zucken geht über das Gesicht des Elben, wenngleich die Wunde unter dem Leder fürchterlich aussieht. Zerfetzt ist die Haut, zerrissen das Gewebe darunter- nur Klauen und Zähne können das angerichtet haben. Mit einigen Blättern und etwas Leinen versorgt die Elbenmaid, selbst gehüllt in einfache lederne Kleider, die Wunde- doch Zeit zum Durchatmen soll beiden nicht bleiben. Das Feuer, wenngleich sie in einer Felssenke hocken und sich kein Rauch entwickelt hat, war den Feinden zu nah. Orkisches Gebrüll erreicht beider feine Ohren und eilig sind sie auf den Beinen- er ergreift mit der linken Hand sein Schwert, wo der rechte Arm sich nicht recht zu bewegen vermag, sie packt den Bogen, die grauen Augen durchaus in Furcht geweitet in die Dunkelheit gerichtet. Da bricht ein Warg aus dem Gebüsch, das Maul weit aufgerissen während von den Zähnen Geifer tropft- mit einem gewaltigen Sprung, die gelben Augen glühend, wild und gierig, setzt er an auf die Elbenfrau, die den Bogen gar nicht mehr ziehen kann und….

...mit einem Keuchen erwacht sie. Nur in ihren Umhang gerollt hatte sie die Nacht ein einer Felsspalte verbracht, ungesehen, um etwas Ruhe zu finden. Wie lange? Eine Stunde, zwei?

Eine Woche war es her, dass ihr Bruder sich zwischen sie und den Warg geworfen hatte. Eine Woche, dass er ihrer beider Verfolger gerade lange genug aufgehalten hatte, damit in dieser Nacht nicht zwei Leben endeten. Sie war gerannt und gerannt, so lange wie er schrie, und weiter, als seine Schreie verstummt waren. Zeit zur Trauer hatte es nicht gegeben. Nachdem die Verfolger zu den Verfolgten geworden waren, hatte Idhwen sich eingestehen müssen, dass sie es allein nicht mit einer Gruppe Orks aufnehmen konnte. Sie waren mehr als gedacht, und von der Entführten, die eigentlich hatte befreit werden sollen, war weiterhin keine Spur.

Sie erhebt sich, verzieht das Gesicht und presst ihre behandschuhte Linke gegen ihren Leib auf ebenjener Seite. Trotz ihres Bruders Opfer hatte ein Pfeil sie getroffen- so lange konnte sie ihn nicht in ihrem Leib lassen- so hatte sie ihn herausgezogen- doch Feuer zu entfachen wagte sie nun nicht mehr, so tat es nur ein Verband, der bereits durchgeblutet war- und mit dem Lebenssaft gewiss auch eine Duftspur freisetzte, die ein Warg mit Leichtigkeit verfolgen können würde. Sie musste weiter, es konnte nicht mehr weit sein. Das Flüstern des Waldes hatte Gerüchte herangetragen, dass sich unweit eine Zuflucht von Elben befand- streitbare, ehrbare Elben, welche die Mittelerde überschwemmende Düsternis nicht einfach hinnehmen, sondern dagegen kämpfen wollten. Es konnte doch nicht mehr allzu weit sein? Es musste nahe sein, sie war so weit gelaufen und jeder Spur gefolgt..sie huscht weiter, trotz der Verletzung so leise, wie sie kann, und so schnell es ihre müden Beine noch gestatten.

Was ist das, ein Tor? Wie lange sie auch gelaufen war, nun steht sie davor, die grauen Augen auf das Hindernis gerichtet. Als wolle sie selbst nun Contenance bewahren, so richtet sie sich etwas auf, streicht sich das verklebte, dunkle Haar aus dem Gesicht und tritt langsam näher.
Amtaruil
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Re: Jäger und Gejagte

Beitrag von Amtaruil »

Als der Tag langsam in den Abend übergeht, kehrt Gilvardor mit der Stute und ihrem Fohlen zurück zu den Hallen.

Den Nachmittag haben alle drei auf einer saftigen Wiese in der Nähe verbracht, die Stute träge in der Sonne dösend, das Fohlen verspielt um seine Mutter und den jungen Elben herumtollend, der mit der Pflege der beiden betraut ist.

Müde vom Spiel trottet das Fohlen jetzt nahe seiner Mutter, welche hin und wieder spielerisch am Ärmel des jungen Noldo zupft, um diesen daran zu erinnern, dass auch sie gerne einen kleinen Leckerbissen bekommen mag.

An den Toren zu den Hallen angekommen, winkt Gilvardor seinem Freund zu, welcher an diesem Tag dort seinen Dienst verrichtet. Rasch hat Cadhroth das filigrane Tor für die kleine Gruppe geöffnet.
Der Wächter, kaum älter als Gilvardor, beobachtet kopfschüttelnd, als das Fohlen sich beim Anblick des vertrauten Stallgebäudes und der Rufe der anderen Pferde vordrängelt und fröhlich wiehernd losspringt, während die Stute nur etwas den Kopf hebt und den Ruf der Herde beantwortet, ansonsten aber ruhig neben Gilvardor stehen bleibt.


"Der Kleine wird dir noch viel Freude bereiten." Auf Cadhroths scharfgeschnittenen Zügen liegt ein verschmitzes Lächeln, während er das Tor hinter den Dreien wieder schließt.

Gilvardor nickt langsam, während er dem kleinen Wirbelwind hinterherschaut, der zielstrebig auf einen großen Heuhaufen zuhält, um diesen dann mit federnden Schritten und hocherhobenen Schweif und Nüstern zu umkreisen. Bis er schließlich innehält, etwas mit den Hufen scharrt und das weiche Fohlenmaul prustend in den trockenen wohlriechenden Halmen versenkt.

"Er kommt ganz nach seinem Vater", stimmt er dem Wächter zu.
Bevor er jedoch weitersprechen kann, schnellt der Kopf der Stute in die Höhe. Ihre Nüstern blähen sich, als sie die Witterung prüft, die ihr eine leichte Abendbrise entgegenträgt. Ein scharfes Schnauben lässt nicht nur das Fohlen den Kopf heben und an ihre Seite eilen, sondern veranlasst auch die beiden Elben aufmerksam zum Tor herumzufahren.

Die irreführend schlanke Hellebarde fest in der Hand eilt Cadhroth zum Tor, um herauszufinden, was die Stute alarmiert haben mag.

Gilvardor währenddessen schickt die Stute mit einem Zeichen zum Stallgebäude hinüber und tritt rasch zu seinem Freund, die Hand am Griff seiner Waffe.


Die Gestalt, die sich dem Tor in der Abenddämmerung nähert, wirkt mitgenommen. Cadhroths klare Stimme ruft ihr entgegen:
"Suilad, randír! ~ Sei gegrüsst, Wanderer!
Wie werdet Ihr genannt und was führt Euch zu den Hallen des Hauses Celebriaen?"

Gilvardor wirft einen kurzen Blick auf die Gestalt und fügt rasch hinzu:

"Benötigt Ihr Hilfe?"
Zuletzt geändert von Amtaruil am Sa 5. Nov 2022, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
Idhwen
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Re: Jäger und Gejagte

Beitrag von Idhwen »

Wenngleich sichtlich erschöpft, so mustern ihre grauen Augen nun dennoch scharf und voller Aufmerksam die beiden Elbenherren an dem Tor. Jedoch weicht nur einen Augenblick später die Anspannung aus der Elbin.

„Le suilon...“ Erwidert sie den Gruß sehr leise. Schwach wirkt sie in der Tat, wenngleich sie alle Kraft zu nutzen scheint, möglichst aufrecht vor den beiden zu stehen und gar den Kopf zu neigen.

„Mein Name ist Idhwen..und was mich herführt, ist die Not nach einem Ort, wo ich zu ruhen vermag. Zugleich mag dies mehr an Hilfe sein, als ich verlangen kann..“

Kurz wendet sie sich um, als fürchte sie, noch immer verfolgt zu werden- dann sieht sie wieder nach vorn.

Die Lederkleider der Frau sind schlicht, gut gearbeitet, doch bieten wenig Schutz- vielmehr mag das weiche Leder an Leib und Füßen es erlauben, sich leise fortzubewegen und dennoch Kälte und Nässe nicht gänzlich ausgeliefert zu sein. Auch der Bogen auf ihrem Rücken ist schlicht, nach typischer Elbenart zwar, doch bar jeder Schnörkelei und unnötigem Firlefanz. Mit dem Jagdmesser an ihrem Gürtel verhält es sich ebenso. Der Umhang auf ihrem Rücken ist in seiner graugrünen Farbe wohl auch darauf ausgelegt, sich verbergen zu können, wenn die Umstände es erfordern.

Es gelingt ihr nunmehr nicht, noch weiter diese aufrechte, stolze Haltung zu bewahren. Etwas sinkt sie ein, drückt die Hand an ihre Seite. Eine feine Nase mag das Blut riechen und ein scharfes Auge es in der Dämmerung auch sehen, wie es zwischen ihren behandschuhten Fingern hindurchsickert. Langsam, aber stetig. Sie spricht nicht weiter, sieht nur zu den beiden herüber und wartet, ob man sie einlassen möge.



((Jetzt auch kurz OOC: Ich bin eine Spielerin, 32, und habe Herr der Ringe Online zuletzt 2013/14 ((korrigiert)) richtig gespielt. Ich bin nun nach langer Pause zurückgekehrt und je länger ich spiele, desto mehr merke ich, dass mir (gutes) RP fehlt. Früher habe ich auch ELben-RP gemacht, bin da aber wohl sehr eingerostet, also gern jederzeit bereit, mich beraten und auch konstruktiv kritisieren zu lassen- ich lerne gern dazu, aber es sollte den Spielspaß nicht erwürgen.Meine Elbin ist noch sehr klein, meine Menschenbardin mit 98 etwas größer- und es gibt viele Twinks, die Handwerksmaterialien zugeschoben bekommen und die verarbeiten, die ansonsten aber derzeit keine Funktion erfüllen.
Derzeit bin ich bei einer sehr lieben Sippe, die leider nur keine RPler sind und eher auf den Endcontent gerichtet. Nachdem ich hoffentlich bei euch etwas schnuppern konnte, werde ich sehen, was ich in Hinblick darauf unternehme-ich möchte hier aber niemandem etwas vorschwindeln oder jemanden hintergehen.
Ich bin gespannt, euch kennenzulernen und freue mich aufs RP :))
Zuletzt geändert von Idhwen am Mi 2. Nov 2022, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
Amtaruil
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Re: Jäger und Gejagte

Beitrag von Amtaruil »

Der Wächter mag noch jung an Jahren sein - verglichen mit vielen in diesen Hallen - doch die Anzeichen von Erschöpfung, Verletzung und Verfolgung sind ihm keineswegs entgangen.
Cadhroths Blick geht so denn auch von der Gestalt der Elbin zu der Umgebung hinter ihr. Zwar kann er keine direkten Verfolger erkennen, doch hebt er ein feingearbeitetes silbernes Horn an die Lippen. Ein helles Signal ertönt, ein deutlicher Hinweis an andere im Wachhaus und anderswo in der ruhig daliegenden Siedlung, dass Unterstützung am Tor erforderlich sei.

Währenddessen zieht Gilvardor bereits den einen Torflügel auf und eilt zu der Gestalt hinüber. Cadhroth folgt seinem Freund hinaus, doch richtet sich seine Aufmerksamkeit weiter eher auf Gefahren, die der Elbin folgen mögen als auf diese selbst.

"Ihr seid verletzt, brennil Idhwen... Kommt... lasst mich Euch helfen." Gilvardor sanftere Züge spiegeln deutlich die Sorge, als er des Blutes gewahr wird. "In unseren Hallen werdet Ihr Schutz und Hilfe finden..."
Der schlanke Elb bietet ihr seine Hilfe an, um sie zu stützen und hinter das Tor in Sicherheit zu bringen...
Zuletzt geändert von Amtaruil am Sa 5. Nov 2022, 12:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Jäger und Gejagte

Beitrag von Idhwen »

Die Noldor, ebenfalls gewiss kein Urgestein an Jahren, zuckt ob des Hornes kurz zusammen, wenngleich es eigentlich kein schlechtes Gefühl vermitteln sollte. Widerstrebend und doch dankbar nimmt sie dann die Geste des Elben an und lässt sich stützen- gewiss mag sie nicht an Ort und Stelle sterben, doch lange haben die Wunde und die Flucht sie nun geschwächt.

Trotz allem ist sie wachsam und sich der Situation bewusst. In Sindarin murmelt sie einige Worte.

„Ich sah seit zwei Tagen keinen Verfolger mehr und maße mir an, sie abgehängt zu haben- Ein Trupp Orks, mit Wargen, vielleicht ein halbes Dutzend und ihre Tiere dazu..vor zwei Tagen waren sie zuletzt nordwestlich von hier, nach ihrer Geschwindigkeit müsste ein halber Tag dazwischen liegen..

Rattert sie rasch herunter- sie ist gewiss nicht nur einfache Jägerin, sondern weiß um die wichtigen Informationen, die ein Kundschafter weiterzugeben hat.
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Re: Jäger und Gejagte

Beitrag von Saelarieth »

Saelarieth, die gerade aus dem Haus der Heilung nach draußen an die frische Luft tritt, bemerkt die ungewöhnliche Unruhe am Tor und bei den Wächtern. Aufmerksam blickt sie in die Richtung und versucht den Grund dafür zu erforschen, denn eigentlich wollte sie als nächstes zu den Hallen zurückkehren.

Nun denn, ich werde wohl nur mehr in Erfahrung bringen können, wenn ich einen Umweg zu den Toren mache...dann mal los.

Kurz blickt sie sehnsüchtig in Richtung der Hallen, um dann ihre Schritte zu den Toren zu lenken. Dabei überkommt sie eine innere Unruhe als das Horn erklingt und unversehens beschleunigt sie ihre Schritte.
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Amtaruil
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Re: Jäger und Gejagte

Beitrag von Amtaruil »

Cadhroth lauscht den Worten, die die verletzte Kundschafterin sich so angestrengt bemüht, ihnen mitzuteilen, und nickt verstehend:
"Habt Dank für die Warnung! Wir werden Späher ausschicken und nach Euren Verfolgern suchen!"

Während die scharfen Augen des Wächters der Sicherheit halber weiter nach Gefahren Ausschau halten, um notfalls die beiden zu verteidigen, bemüht sich Gilvardor, die Elbin auf dem Weg in die Sicherheit hinter dem Tor so gut es geht zu stützen, ohne ihr dabei unnötig Schmerzen zuzufügen. Unbeachtet irgendwelcher Blutflecken, die durch ihre Verletzung vielleicht auf seine zweckmäßige leichte Lederkleidung gelangen mögen.

Etwas nervös blickt Gilvardor dabei über die Schulter zu Cadhroth und der noch friedlich wirkenden Landschaft, durch die er selbst noch vor Kurzem ohne Argwohn geschlendert ist. Jetzt da die Schatten länger werden, kann er eine leichte Unruhe nicht ganz verbergen.

"Es ist nicht mehr weit, dann könnt Ihr ausruhen... Bestimmt haben auch die Heiler das Signal gehört und es kann sich gleich jemand um Eure Verletzung kümmern. "
Jemand, der sich damit besser auskennt als ich, scheint unausgesprochen in seinen Worten mitzuschwingen, auch wenn der junge Elb sich um einen beruhigenden Tonfall bemüht.

Aufmerksam passt er seine Schritte den ihren an, als er sie ohne zu große Verzögerung gen Tor zu geleiten sucht, gefolgt von seinem Freund und unter den wachsamen Blicken weiterer, die das Signal gehört haben mögen...
Zuletzt geändert von Amtaruil am Sa 5. Nov 2022, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jäger und Gejagte

Beitrag von Idhwen »

Kein Laut kommt mehr über die trockenen Lippen der Elbin, während sie, gestützt von dem Elbenherren Cadhron, den Weg entlanghinkt- ein aufrechtes, stolzes Gehen ist ihr nicht mehr möglich. Doch auch sie sieht immer wieder zurück, das Böse fürchtend, welches ihr gefolgt sein mag.

„Mein Bruder…“

Entfährt es ihr dann. Ihr Bruder, der zurückblieb- ihr Bruder, der sich sicherlich opferte, doch ein Funke in ihr mag es nicht wahrhaben und hoffen, er möge als nächstes das Tor durchschreiten, verletzt, lädiert, aber lebend, und nicht bereits in Mandos Hallen.

„Hannad nîn..“

Raunt sie alsdann leise, so oder so, mag es angebracht sein und vielleicht für den Moment ablenken von allem anderen. Und, wichtigerweise, die Etikette bewahren. Da werden ihre gräulichen Augen auch bereits wieder betrüber und trüber- der kurze Moment der Hoffnung ist wieder verflogen und Schmerz und Kummer machen sich in den nahezu farblosen Iriden breit.
Amtaruil
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Re: Jäger und Gejagte

Beitrag von Amtaruil »

"Ihr wart nicht allein?" entfährt es Cadhroth, der daraufhin kurz innehält und seinen Blick sofort wieder in die Richtung wendet, aus der die Elbin gekommen sein mag. "Ist er verletzt zurückgeblieben?"

Auch Gilvardors Augen gehen für einen Moment in diese Richtung, doch dann konzentriert er sich mehr auf seine Aufgabe, die Verletzte in Sicherheit und zeitnah in die Hände eines Heiler zu bringen.

Kurz treffen sich die Blicke der beiden Freunde und Gilvardor schüttelt nur den Kopf angesichts der Hoffnungslosigkeit, die ihr Gast ausstrahlt.

Cadhroth schließt rasch wieder zu ihnen auf, als sie die Toren erreichen.

"Wenn Euer Bruder dort draußen ist, werden wir ihn finden!"

Ganz kann der junge Wächter nicht verhindern, dass Zweifel seinen Tonfall prägt, ob es für den Gesuchten dann nicht zu spät sein mag...
Zuletzt geändert von Amtaruil am Sa 5. Nov 2022, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Idhwen
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Re: Jäger und Gejagte

Beitrag von Idhwen »

"Ihr werdet wenig finden..die Warge werden nichts übrig gelassen haben."

Entgegnet sie kühl- viel zu kühl vielleicht, da sie davon spricht, dass ihr Bruder nicht mehr ist. Einen Augenblick später wohl aber mag man in ihren Augen den Schmerz lesen, den das verursacht- die Bitterkeit und Kälte, die ein naher Anverwandter Tod mit sich bringt.

„Euer Enthusiasmus ehrt Euch beide..aber er ist tot.“

Zwar sagt sie es, kalt, kühl, feststellend, wissend- aber nicht, als würde ihr Herz diese Tatsache schon begriffen haben.

„Helegielleth..nach ihr solltet Ihr suchen, Herren...sie war meines und meines Bruders Ziel .. entführt von ebenjenem Trupp Orks bei einem Spaziergang. Vielleicht besteht für sie noch Hoffnung…“

Dann hält sie inne, stützt sich schwerer ab auf jenem, der sie stützt, keucht leise und schließt kurz die Augen, mit der Ohnmacht ringend.
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