Laubgeflüster in Imladris
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Dunkler Stolz
Sie waren fort. Der dunkle Wolf konnte es riechen. Seine Gefährten hatten sie aus 46 Augen beobachtet. Jene die sich vorgewagt hatten, waren niedergestreckt worden aber die meisten waren seinem Befehl gefolgt. Er selbst hielt sich im Hintergrund, denn er wusste um die Macht jener zweibeinigen Wesen. Sie waren eine andere Macht als die Kreatur, die seinen Bau fast besudelt hätte.
Zufrieden trat er aus dem Schatten. Sein Fell war dunkel, fast schwarz. Leicht schimmerte es im Mondlicht und er strahlte Autorität aus. Einer nach dem anderen trat zu ihm und stolz erhob er sein Haupt. Gemeinsam stimmten sie dann das Lied an, was sie so oft schon gesungen hatten. Das Echo aus den entfernten Gegenden hallte wieder und trug es sogar bis über die Bergkette nach Süden.
Der Elb, der über die Straße im Norden wachte, schaute in die Nacht in die Richtung, aus der vor wenigen Stunden die Gruppe zurückgekehrt war, welche in Thorenhad ihr Lager aufgeschlagen hatte. Bald schon würde in Imladris ein gefiederter Bote eintreffen, der die Wachen über den erstarkten Wolf informierte. Doch was mit ihm geschehen würde, war eine andere Geschichte.
(Die Zusammenfassung wurde von Sidhril verfasst und mit seinem Einverständnis öffentlich bereitgestellt. Zur besseren Lesbarkeit wurde der Beitrag nicht zitiert.)
Sie waren fort. Der dunkle Wolf konnte es riechen. Seine Gefährten hatten sie aus 46 Augen beobachtet. Jene die sich vorgewagt hatten, waren niedergestreckt worden aber die meisten waren seinem Befehl gefolgt. Er selbst hielt sich im Hintergrund, denn er wusste um die Macht jener zweibeinigen Wesen. Sie waren eine andere Macht als die Kreatur, die seinen Bau fast besudelt hätte.
Zufrieden trat er aus dem Schatten. Sein Fell war dunkel, fast schwarz. Leicht schimmerte es im Mondlicht und er strahlte Autorität aus. Einer nach dem anderen trat zu ihm und stolz erhob er sein Haupt. Gemeinsam stimmten sie dann das Lied an, was sie so oft schon gesungen hatten. Das Echo aus den entfernten Gegenden hallte wieder und trug es sogar bis über die Bergkette nach Süden.
Der Elb, der über die Straße im Norden wachte, schaute in die Nacht in die Richtung, aus der vor wenigen Stunden die Gruppe zurückgekehrt war, welche in Thorenhad ihr Lager aufgeschlagen hatte. Bald schon würde in Imladris ein gefiederter Bote eintreffen, der die Wachen über den erstarkten Wolf informierte. Doch was mit ihm geschehen würde, war eine andere Geschichte.
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Echos der Vergangenheit
Lange noch lag Torendir wach. Seine Augen waren verschlossen aber seine Gedanken kreisten um den Zustand Tirbethels. Er hatte nicht ahnen können, dass dieser Elb, so trüb seine Augen auch waren, etwas sehen konnte, was sich dort abgespielt haben musste. Ob das Fell Erinnerungen gespeichert hatte oder andere Kräfte ihn dazu verhalfen, die Dinge selbst nochmal zu erleben, wusste er nicht. Er vermutete, dass er die Rolle des gesuchten Wesens einnahm, als er sich plötzlich gegen nicht vorhandene Gegner verteidigte.
Tirbethel hatte gekämpft und sich immer weiter gen Ausgang bewegt. Ihm kam es vor, als wenn er ein unliebsamer Eindringling war, der verjagt oder gar gerissen werden sollte. Mindestens einen musste er erledigt haben, denn neben den anderen Kadavern von Waldtieren hatten sie auch einen Wolf gefunden. Seltsam kam ihm der Bannspruch vor, den er von sich gegeben hatte, bevor Tirbethel zusammengebrochen war. Vielleicht diente er, um sich von der Vision zu lösen.
Er erinnerte sich an eine Begebenheit in Harlond, wo er vor langer Zeit Rast gemacht hatte, als er auf dem Weg nach Mithlond gewesen war. Damals war die Elbe zusammengebrochen, als sie ein Schicksal nacherlebte, welches sie nicht gewachsen war. Ihr Geist war jedoch danach gebrochen im Gegensatz zu dem des Elben, der dort auf seinem Lager einen tiefen Schlaf hatte. Es konnte eine Gabe sein, aber auch ein Fluch.
Das Fell welches sie gefunden hatten, war also die Bekleidung für ein Wesen, welches für ihn noch keine klaren Formen annahm. So musste er dem Mann aus Gondor, der sich als Shairmon vorgestellt hatte, Recht geben, als dieser anmerkte, dass Wölfe keine Klingen halten würden, andererseits übertragen eher Tiere Krankheiten über ihre Krallen. Es gab für ihn nur drei Möglichkeiten und Gewissheit würden sie vielleicht in Echad Candelleth erhalten. Sollten die Menschen aus Eregion in die Trollhöhen gekommen sein? Dem widersprach die Erwähnung eines Angmarin, den Tirbethel gesehen hatte, wobei so ein Widerspruch war es vielleicht nicht, denn sie paktierten mit Angmar. Gauredain kamen ebenso in Frage, doch warum sollte sich ein einzelner Wolfsmensch Imladris nähern? Die Frau, die ein Mensch sein sollte, konnte er aber überhaupt nicht zuordnen.
Das Geheul von Wölfen drang an sein Ohr, wenn es auch aus der Ferne zu ihnen kam. Erst waren es nur wenige Stimmen, die langsam immer mehr wurden, bis der Wald um sie herum ein einziges schauriges Lied von sich gab. Wenige Minuten später verstummten die ersten und nach und nach kehrte wieder Ruhe ein. Es war noch Zeit zu Ruhen, denn sie brauchten Kraft für den kommenden Weg.
(Die Zusammenfassung wurde von Sidhril verfasst und mit seinem Einverständnis öffentlich bereitgestellt. Zur besseren Lesbarkeit wurde der Beitrag nicht zitiert.)
Lange noch lag Torendir wach. Seine Augen waren verschlossen aber seine Gedanken kreisten um den Zustand Tirbethels. Er hatte nicht ahnen können, dass dieser Elb, so trüb seine Augen auch waren, etwas sehen konnte, was sich dort abgespielt haben musste. Ob das Fell Erinnerungen gespeichert hatte oder andere Kräfte ihn dazu verhalfen, die Dinge selbst nochmal zu erleben, wusste er nicht. Er vermutete, dass er die Rolle des gesuchten Wesens einnahm, als er sich plötzlich gegen nicht vorhandene Gegner verteidigte.
Tirbethel hatte gekämpft und sich immer weiter gen Ausgang bewegt. Ihm kam es vor, als wenn er ein unliebsamer Eindringling war, der verjagt oder gar gerissen werden sollte. Mindestens einen musste er erledigt haben, denn neben den anderen Kadavern von Waldtieren hatten sie auch einen Wolf gefunden. Seltsam kam ihm der Bannspruch vor, den er von sich gegeben hatte, bevor Tirbethel zusammengebrochen war. Vielleicht diente er, um sich von der Vision zu lösen.
Er erinnerte sich an eine Begebenheit in Harlond, wo er vor langer Zeit Rast gemacht hatte, als er auf dem Weg nach Mithlond gewesen war. Damals war die Elbe zusammengebrochen, als sie ein Schicksal nacherlebte, welches sie nicht gewachsen war. Ihr Geist war jedoch danach gebrochen im Gegensatz zu dem des Elben, der dort auf seinem Lager einen tiefen Schlaf hatte. Es konnte eine Gabe sein, aber auch ein Fluch.
Das Fell welches sie gefunden hatten, war also die Bekleidung für ein Wesen, welches für ihn noch keine klaren Formen annahm. So musste er dem Mann aus Gondor, der sich als Shairmon vorgestellt hatte, Recht geben, als dieser anmerkte, dass Wölfe keine Klingen halten würden, andererseits übertragen eher Tiere Krankheiten über ihre Krallen. Es gab für ihn nur drei Möglichkeiten und Gewissheit würden sie vielleicht in Echad Candelleth erhalten. Sollten die Menschen aus Eregion in die Trollhöhen gekommen sein? Dem widersprach die Erwähnung eines Angmarin, den Tirbethel gesehen hatte, wobei so ein Widerspruch war es vielleicht nicht, denn sie paktierten mit Angmar. Gauredain kamen ebenso in Frage, doch warum sollte sich ein einzelner Wolfsmensch Imladris nähern? Die Frau, die ein Mensch sein sollte, konnte er aber überhaupt nicht zuordnen.
Das Geheul von Wölfen drang an sein Ohr, wenn es auch aus der Ferne zu ihnen kam. Erst waren es nur wenige Stimmen, die langsam immer mehr wurden, bis der Wald um sie herum ein einziges schauriges Lied von sich gab. Wenige Minuten später verstummten die ersten und nach und nach kehrte wieder Ruhe ein. Es war noch Zeit zu Ruhen, denn sie brauchten Kraft für den kommenden Weg.
(Die Zusammenfassung wurde von Sidhril verfasst und mit seinem Einverständnis öffentlich bereitgestellt. Zur besseren Lesbarkeit wurde der Beitrag nicht zitiert.)
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Das Lied der Krähe
(Rückschau - Vor etwa vier Monaten)
Leise summte die Frau ein Lied vor sich hin. Sie hatte sich bereits auf den Augenblick gefreut, doch nun war Hafras eher zurück mit den Neuigkeiten. Ihre Reise war lang gewesen aber was sie brachten, übertraf ihre Erwartungen. Kaum einer wusste um den Wert des Pergaments, aber diese alten Aufzeichnungen waren mehr wert, als all die Versprechungen, die ihnen die anderen Menschen gemacht hatten. Man musste es nur einzusetzen wissen.
Ihre Augen waren schwach geworden in all den Jahren. Die ewige Dunkelheit, die durch die Anwesenheit der hohen Mauern das Licht der Sonne selbst im Sommer abzuhalten schien, dazu die Höhlen und Schluchten in denen sie hausen mussten, dies alles hatte ihren Augen zu schaffen gemacht. Aber so war ihr Leben gewesen. Sie konnte sich jedoch glücklich schätzen, ihre Familie zu haben. Sie griff in eine alte Schatulle aus der sie eine Halskette herausholte. Vorsichtig tastete sie nach den einzelnen Steinen in den Fassungen. Sie waren noch immer dort.
Mit ungewöhnlicher Härte schlug sie plötzlich zweimal auf sie ein. Es genügte, um die Steine aus den Fassungen zu lösen. Drei Blutsteine sollten es sein und drei lagen nun dort auf dem Tisch nahe einer Schale mit Brühe, die sie gedachte zu verspeisen. Die Plane zu ihrem Unterschlupf wurde beiseite geschoben. Ein älterer Mann trat zu ihr. Sie überlegte es sich anders und schob ihm die Schale zu. Sie hatte keinen Appetit. Etwas anderes beschäftigte sie nun. Dankbar nahm der Mann das Angebot an, während er etwas abseits am Boden Platz nahm und ihren Liedern lauscht.
---
Spät am Abend hatte sie noch immer nichts gegessen. Die Kette hielt sie in der Hand. Lediglich ein Blutstein war an ihrem Ende zu sehen. Die Kette zog ihre Kreise über einer Karte eines fremden Landes. Tornas, der jüngere der beiden Brüder, der Bastard, der keinen Vater kannte, Hafras ebenbürtig bis auf seine fehlende Erfahrung, betrachtete die Frau, die er als Mutter angenommen hatte.
"Sie sind bereit, die Steine für euch drei", sprach sie leise mit heisererer Stimme.
Schweigend hörte Tornas zu, während Hafras vorne Wache hielt. Auch er konnte hören was sie sprach, nur ihre Regungen dabei musste er sich vorstellen.
"Nun müsst ihr noch die Karte finden, die verborgen ist in einem Sumpf, der seine Geister nicht ruhen lässt. Geht dort hin und beschenkt den Sumpf mit zwei dieser Steine. Hafras kennt den Ort."
"Sollen wir Koltagh einweihen?"
"Schweige über die Steine bis ihr sie einsetzt. Danach ist es euer Weg."
Die Kette kam zum Stillstand. Sie zeigte an einen Ort, der auch für sie nicht ganz ungefährlich war. Noch immer hauste dort ein verwandter Stamm welcher bereits lange verdorben war. Ihr Vermächtnis hatten sie über die Generationen weitergetragen aber auch das Wissen um Orte, die auf kaum einer Karte verzeichnet waren.
"Öffnet euren Geist. Die Wege... sie ergeben sich von allein", sprach die Frau, die sie alle nur Krähe nannten.
"Geht nun. Es ist Zeit."
Stumm verabschiedete sich der Mann und zusammen mit seinem Bruder begab er sich zu dem dritten im Bunde, der bereits mit den Gegenständen auf sie wartete, die sie für ihren Plan benötigen würden.
---
Leise summte die Krähe wieder ein Lied vor sich hin. In Gedanken war sie jedoch im Norden, dort wo der Schatten noch immer allgegenwärtig war. Als sich die Plane erneut zurückzog, stand wieder der alte Mann in der Öffnung. Doch diesmal zögerte er. Der Hass, den er in ihrem Antlitz sehen konnte, würde ihn heute Nacht woanders übernachten lassen, auch wenn er ihre Lieder sonst gerne vernahm.
(Rückschau - Vor etwa vier Monaten)
Leise summte die Frau ein Lied vor sich hin. Sie hatte sich bereits auf den Augenblick gefreut, doch nun war Hafras eher zurück mit den Neuigkeiten. Ihre Reise war lang gewesen aber was sie brachten, übertraf ihre Erwartungen. Kaum einer wusste um den Wert des Pergaments, aber diese alten Aufzeichnungen waren mehr wert, als all die Versprechungen, die ihnen die anderen Menschen gemacht hatten. Man musste es nur einzusetzen wissen.
Ihre Augen waren schwach geworden in all den Jahren. Die ewige Dunkelheit, die durch die Anwesenheit der hohen Mauern das Licht der Sonne selbst im Sommer abzuhalten schien, dazu die Höhlen und Schluchten in denen sie hausen mussten, dies alles hatte ihren Augen zu schaffen gemacht. Aber so war ihr Leben gewesen. Sie konnte sich jedoch glücklich schätzen, ihre Familie zu haben. Sie griff in eine alte Schatulle aus der sie eine Halskette herausholte. Vorsichtig tastete sie nach den einzelnen Steinen in den Fassungen. Sie waren noch immer dort.
Mit ungewöhnlicher Härte schlug sie plötzlich zweimal auf sie ein. Es genügte, um die Steine aus den Fassungen zu lösen. Drei Blutsteine sollten es sein und drei lagen nun dort auf dem Tisch nahe einer Schale mit Brühe, die sie gedachte zu verspeisen. Die Plane zu ihrem Unterschlupf wurde beiseite geschoben. Ein älterer Mann trat zu ihr. Sie überlegte es sich anders und schob ihm die Schale zu. Sie hatte keinen Appetit. Etwas anderes beschäftigte sie nun. Dankbar nahm der Mann das Angebot an, während er etwas abseits am Boden Platz nahm und ihren Liedern lauscht.
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Spät am Abend hatte sie noch immer nichts gegessen. Die Kette hielt sie in der Hand. Lediglich ein Blutstein war an ihrem Ende zu sehen. Die Kette zog ihre Kreise über einer Karte eines fremden Landes. Tornas, der jüngere der beiden Brüder, der Bastard, der keinen Vater kannte, Hafras ebenbürtig bis auf seine fehlende Erfahrung, betrachtete die Frau, die er als Mutter angenommen hatte.
"Sie sind bereit, die Steine für euch drei", sprach sie leise mit heisererer Stimme.
Schweigend hörte Tornas zu, während Hafras vorne Wache hielt. Auch er konnte hören was sie sprach, nur ihre Regungen dabei musste er sich vorstellen.
"Nun müsst ihr noch die Karte finden, die verborgen ist in einem Sumpf, der seine Geister nicht ruhen lässt. Geht dort hin und beschenkt den Sumpf mit zwei dieser Steine. Hafras kennt den Ort."
"Sollen wir Koltagh einweihen?"
"Schweige über die Steine bis ihr sie einsetzt. Danach ist es euer Weg."
Die Kette kam zum Stillstand. Sie zeigte an einen Ort, der auch für sie nicht ganz ungefährlich war. Noch immer hauste dort ein verwandter Stamm welcher bereits lange verdorben war. Ihr Vermächtnis hatten sie über die Generationen weitergetragen aber auch das Wissen um Orte, die auf kaum einer Karte verzeichnet waren.
"Öffnet euren Geist. Die Wege... sie ergeben sich von allein", sprach die Frau, die sie alle nur Krähe nannten.
"Geht nun. Es ist Zeit."
Stumm verabschiedete sich der Mann und zusammen mit seinem Bruder begab er sich zu dem dritten im Bunde, der bereits mit den Gegenständen auf sie wartete, die sie für ihren Plan benötigen würden.
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Leise summte die Krähe wieder ein Lied vor sich hin. In Gedanken war sie jedoch im Norden, dort wo der Schatten noch immer allgegenwärtig war. Als sich die Plane erneut zurückzog, stand wieder der alte Mann in der Öffnung. Doch diesmal zögerte er. Der Hass, den er in ihrem Antlitz sehen konnte, würde ihn heute Nacht woanders übernachten lassen, auch wenn er ihre Lieder sonst gerne vernahm.
Eine kleine ABC-Musiksammlung - aktualisiert am 17.05.2011
Sidhril, Torendir, Mallthirion, Thrygrim Eisenschild
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Aufbruch in den Süden
(Rückschau - Vor etwa vier Monaten)
"Meinst Du wirklich, dass dies eine gute Idee ist Eruna?"
Die Krähe wandte sich dem Sprecher zu. Sie erkannte ihn.
"Ich habe es mir gut überlegt Dechan und ich weiß keinen anderen Weg mehr."
"Ja weil Du es nicht versucht hast", antwortete der Mann mürrisch.
"Es ist wie es ist. Meine Augen sind zwar trübe aber ich sehe noch weit. Und was ich sah, ist eine Möglichkeit, die ich jetzt ergreife und nicht wie Du erst dann, wenn es zu spät ist", sprach sie ruhig, aber in ihrem Inneren begann bereits ein Sturm zu wüten. "Lass mich allein. Jetzt!"
Dechan wandte sich ab und verließ die Behausung, denn noch waren die drei nicht weit. Vielleicht würde er sie aufhalten können...
"Du wirst sie nicht aufhalten Dechan", ertönte ihre heisere Stimme hinter ihm. Sie musste ihm ein Stück weit gefolgt sein und geahnt haben, was er vorhatte. Er blieb stehen, noch ehe sie etwas tat. Er kannte sie. Sie war alt und körperlich schwach aber klug. Er breitete die Hände aus und drehte sich um.
"Mach Dir keine Sorgen. Ich werde sie sowieso nicht aufhalten können aber lass mich ihnen zumindest einen Rat mit auf den Weg geben."
Sie erkannte nichts falsches, denn er sprach die Wahrheit. Die Brüder würden sich nicht aufhalten lassen, egal was er ihnen sagen würde. Doch er war nicht dumm. Sie würde ihn beobachten.
---
Ein paar Tage später waren die drei schon fort. Der Plan war unverändert geblieben trotz der Warnung des Mannes. Jedoch nahmen sie nun einen anderen Weg als ursprünglich vorgesehen, denn in einem hatte er Recht. Das Erdvolk war zwar misstrauisch Fremden gegenüber aber sie würden sie ziehen lassen im Gegensatz zu den Orks, die sie aus einer Laune heraus angreifen könnten.
Tage später verließen sie unbehelligt geblieben den Pass. Vor ihnen tat sich das weite Grün der Nordlande auf. Koltagh musste anhalten, denn er kannte diesen Anblick nicht. Er konnte jedoch den Geruch der Warge ausmachen, die in diesen Landen auf Jagd gingen. Für einen Moment hatte er den Gedanken, hier zu rasten, aber schnell besann er sich anders. Er ließ sein Pferd die Schritte beschleunigen, um wieder aufzuschließen.
Sie bogen nach Westen ab auch wenn es der längere Weg war, denn im Süden gab es noch immer Lager des dunklen Feindes. Der Weg durch die Hügel würde sie dann bald nach Süden führen außer Sichtweite der Waldläufer und der hier lebenden Zwerge. Als die nächste Nacht anbrach schlugen die drei nahe an einem Hang in einer Mulde ihr Lager auf. Am nächsten Morgen würden sie in der Gewandung gewöhnlicher Reisende die vielleicht Felle oder geräuchertes Fleisch verkaufen wollten, weiter nach Süden ziehen.
'Achtet auf Zeichen der Elben, denn ich weiß um ihre Anwesenheit in den Landen, die ihr zu durchqueren gedenkt. Geht einem Konflikt aus dem Weg, denn sonst hat diese Reise keinen Wert, so falsch ich sie auch finden mag.'
Hafras dachte bei seiner ersten Wache über die Worte Dechans nach. Es würde schwer fallen, Tornas davon abzuhalten, einen Fehler zu machen. Zur Not würde ein starker Fausthieb helfen.
(Rückschau - Vor etwa vier Monaten)
"Meinst Du wirklich, dass dies eine gute Idee ist Eruna?"
Die Krähe wandte sich dem Sprecher zu. Sie erkannte ihn.
"Ich habe es mir gut überlegt Dechan und ich weiß keinen anderen Weg mehr."
"Ja weil Du es nicht versucht hast", antwortete der Mann mürrisch.
"Es ist wie es ist. Meine Augen sind zwar trübe aber ich sehe noch weit. Und was ich sah, ist eine Möglichkeit, die ich jetzt ergreife und nicht wie Du erst dann, wenn es zu spät ist", sprach sie ruhig, aber in ihrem Inneren begann bereits ein Sturm zu wüten. "Lass mich allein. Jetzt!"
Dechan wandte sich ab und verließ die Behausung, denn noch waren die drei nicht weit. Vielleicht würde er sie aufhalten können...
"Du wirst sie nicht aufhalten Dechan", ertönte ihre heisere Stimme hinter ihm. Sie musste ihm ein Stück weit gefolgt sein und geahnt haben, was er vorhatte. Er blieb stehen, noch ehe sie etwas tat. Er kannte sie. Sie war alt und körperlich schwach aber klug. Er breitete die Hände aus und drehte sich um.
"Mach Dir keine Sorgen. Ich werde sie sowieso nicht aufhalten können aber lass mich ihnen zumindest einen Rat mit auf den Weg geben."
Sie erkannte nichts falsches, denn er sprach die Wahrheit. Die Brüder würden sich nicht aufhalten lassen, egal was er ihnen sagen würde. Doch er war nicht dumm. Sie würde ihn beobachten.
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Ein paar Tage später waren die drei schon fort. Der Plan war unverändert geblieben trotz der Warnung des Mannes. Jedoch nahmen sie nun einen anderen Weg als ursprünglich vorgesehen, denn in einem hatte er Recht. Das Erdvolk war zwar misstrauisch Fremden gegenüber aber sie würden sie ziehen lassen im Gegensatz zu den Orks, die sie aus einer Laune heraus angreifen könnten.
Tage später verließen sie unbehelligt geblieben den Pass. Vor ihnen tat sich das weite Grün der Nordlande auf. Koltagh musste anhalten, denn er kannte diesen Anblick nicht. Er konnte jedoch den Geruch der Warge ausmachen, die in diesen Landen auf Jagd gingen. Für einen Moment hatte er den Gedanken, hier zu rasten, aber schnell besann er sich anders. Er ließ sein Pferd die Schritte beschleunigen, um wieder aufzuschließen.
Sie bogen nach Westen ab auch wenn es der längere Weg war, denn im Süden gab es noch immer Lager des dunklen Feindes. Der Weg durch die Hügel würde sie dann bald nach Süden führen außer Sichtweite der Waldläufer und der hier lebenden Zwerge. Als die nächste Nacht anbrach schlugen die drei nahe an einem Hang in einer Mulde ihr Lager auf. Am nächsten Morgen würden sie in der Gewandung gewöhnlicher Reisende die vielleicht Felle oder geräuchertes Fleisch verkaufen wollten, weiter nach Süden ziehen.
'Achtet auf Zeichen der Elben, denn ich weiß um ihre Anwesenheit in den Landen, die ihr zu durchqueren gedenkt. Geht einem Konflikt aus dem Weg, denn sonst hat diese Reise keinen Wert, so falsch ich sie auch finden mag.'
Hafras dachte bei seiner ersten Wache über die Worte Dechans nach. Es würde schwer fallen, Tornas davon abzuhalten, einen Fehler zu machen. Zur Not würde ein starker Fausthieb helfen.
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Die ewigen Wächter
(Rückschau - Vor etwa drei Monaten)
Da waren sie nun an dem Ort, den sie aufsuchen sollten und doch war der Weg noch weit. Tagsüber liefen sie Gefahr, von den anderen entdeckt zu werden aber des Nachts würde der Sumpf erwachen. Dazu kam, dass sie sich nicht erneut einen Fehler wie bei Lin Giliath leisten wollten, als sie gesehen wurden. Der Elb hatte nichts sagen müssen als er dort oben stand. Es war vielleicht ein Fehler gewesen, bei Tage zu reisen. Doch lange konnten sie nicht darüber nachdenken. Elb oder Ork, sie hatten die Wahl gehabt. Hier war es ähnlich nur dass sie von niemandem Gnade erfahren würden.
"Wie willst Du etwas töten, was schon tot ist?" fragte Tornas.
"Wie müssen sie nicht töten, nur bannen", erwiderte Hafras, aber er wusste nicht wie. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, war es um sie schlecht bestellt. Noch aber waren die Tage viel länger als die Nächte. Bald kamen sie an einen Ort, an dem es völlig still war. Selbst das Sumpfwasser zeigte keinerlei Regung.
Hafras kniete sich plötzlich hin, schloß die Augen und lauschte.
"Tut es mir gleich, schnell", flüsterte er leise.
Tornas folgte aber Koltagh... er zögerte. Dann hörte dieser es auch. Es war kein Wind, der durch die Bäume fuhr, sondern die Ankunft der Wächter. Sie warfen ihn um. Er sackte vor Schmerzen zusammen, der kräftige Mann, Sohn Dechans, erster Krieger des Clans. Der Schmerz ließ ihn den Mund aufreißen, aber seine Stimme versagte. Dunkelheit umwob ihn nun. Der Schlaf würde lang sein. Die Wächter blickten ihn aus leeren Augen an.
Sie spürten das Leben in ihm, doch als sie ihm schon seine Wärme nehmen wollten, spürten sie etwas anderes. Der Ruf eines Vogels war um diese Zeit ungewöhnlich. Kurz noch zögerten sie, nur um sich dann einem anderen Ziel zuzuwenden. Ziellos wanderten sie nun weiter durch die Schatten. Bald war Koltagh vergessen, der noch immer reglos am Boden lag. Die Blutkrähe hingegen hatte sich Schutz gesucht in den Wipfeln eines Baumes, von dem sie die Wege beobachten konnte.
---
Irgendwo weit im Norden sackte eine alte Frau erschöpft zusammen.
Ihr Gefährte nahm eine Decke und deckte sie zu. Sie würde nun Ruhe brauchen.
(Rückschau - Vor etwa drei Monaten)
Da waren sie nun an dem Ort, den sie aufsuchen sollten und doch war der Weg noch weit. Tagsüber liefen sie Gefahr, von den anderen entdeckt zu werden aber des Nachts würde der Sumpf erwachen. Dazu kam, dass sie sich nicht erneut einen Fehler wie bei Lin Giliath leisten wollten, als sie gesehen wurden. Der Elb hatte nichts sagen müssen als er dort oben stand. Es war vielleicht ein Fehler gewesen, bei Tage zu reisen. Doch lange konnten sie nicht darüber nachdenken. Elb oder Ork, sie hatten die Wahl gehabt. Hier war es ähnlich nur dass sie von niemandem Gnade erfahren würden.
"Wie willst Du etwas töten, was schon tot ist?" fragte Tornas.
"Wie müssen sie nicht töten, nur bannen", erwiderte Hafras, aber er wusste nicht wie. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, war es um sie schlecht bestellt. Noch aber waren die Tage viel länger als die Nächte. Bald kamen sie an einen Ort, an dem es völlig still war. Selbst das Sumpfwasser zeigte keinerlei Regung.
Hafras kniete sich plötzlich hin, schloß die Augen und lauschte.
"Tut es mir gleich, schnell", flüsterte er leise.
Tornas folgte aber Koltagh... er zögerte. Dann hörte dieser es auch. Es war kein Wind, der durch die Bäume fuhr, sondern die Ankunft der Wächter. Sie warfen ihn um. Er sackte vor Schmerzen zusammen, der kräftige Mann, Sohn Dechans, erster Krieger des Clans. Der Schmerz ließ ihn den Mund aufreißen, aber seine Stimme versagte. Dunkelheit umwob ihn nun. Der Schlaf würde lang sein. Die Wächter blickten ihn aus leeren Augen an.
Sie spürten das Leben in ihm, doch als sie ihm schon seine Wärme nehmen wollten, spürten sie etwas anderes. Der Ruf eines Vogels war um diese Zeit ungewöhnlich. Kurz noch zögerten sie, nur um sich dann einem anderen Ziel zuzuwenden. Ziellos wanderten sie nun weiter durch die Schatten. Bald war Koltagh vergessen, der noch immer reglos am Boden lag. Die Blutkrähe hingegen hatte sich Schutz gesucht in den Wipfeln eines Baumes, von dem sie die Wege beobachten konnte.
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Irgendwo weit im Norden sackte eine alte Frau erschöpft zusammen.
Ihr Gefährte nahm eine Decke und deckte sie zu. Sie würde nun Ruhe brauchen.
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Leere Augen im Sumpf
(Rückschau - Vor etwa drei Monaten)
Tornas war der erste, der sich regte. "Sie sind fort"
"Aber nicht für lang", antwortete Hafras. "Wir haben nicht viel Zeit."
Zu zweit sahen sie sich um. Überall waren alte Säulen zu sehen. Manche von ihnen waren verziert mit Bildnissen, Gesichter von Männer und Frauen, vielleicht hochrangige Personen aus den alten Königreichen. Bald hatten sie einen Platz entdeckt, der fast vollständig versunken war. Nur eine alte Steinplatte war noch zu erkennen auf der sich zahlreiche Gravierungen befanden, die aber im laufe der Jahre der Witterung zum Opfer gefallen waren. Daraus etwas zu entziffern, würde Historiker für Jahre beschäftigen.
"Gib mir die Steine", forderte Hafras seinen Bruder auf. Kurz darauf hielt er sie in den Händen. Lange betrachtet er sie im schwachen Licht.
'Geht dort hin und beschenkt den Sumpf mit zwei dieser Steine.' Hafras sah Tornas an, dann blickte er an ihm vorbei. Nach einiger Zeit bemerkte er zwei Aushöhlungen, die vielleicht für irgendwelche Wandleuchter gedient haben könnten. Die Mauern wirkten an dieser Stelle auch etwas blass, als hätte die Witterung hier nicht so viel Schaden anrichten können wie bei den anderen Ruinen.
"Wie gut kannst Du klettern?" Hafras deutete zu den Aushöhlungen nach oben.
Nun lag es an Tornas' Geschick.
Tornas musste nicht lange überlegen. Er legte den Mantel ab, nahm die zwei Steine die ihm Hafras gab und suchte einen Weg hinauf. Die Mauern waren stabil aber die Zeit hatte Risse hineingefressen, die er nun nutzte, um sich langsam hinaufzuziehen. Hafras half ihm so gut es ging. Dann war Tornas am Ziel.
"Setze sie ein aber sei vorsichtig. Wenn sie herausfallen, finden wir sie nie wieder."
Vorsichtig betastete Tornas die Aushöhlungen ehe er die Steine einsetzte, die wie er hoffte durch den Dreck einen besseren Halt finden würden.
"Und nun?" fragte Tornas.
"Komm herunter. Das Sonnenlicht wird unsere Fragen beantworten. In der Zeit müssen wir den da wach bekommen."
Hafras deutet auf Koltagh, der noch immer am Boden lag.
Etwas unzufrieden mit der Antwort begab sich Tornas hinab. Frisches Wasser würde den Krieger bestimmt wecken. Ein paar Schläge mit der flachen Hand später regte er sich.
"Willkommen zurück unter den Lebenden mein Freund." Tornas reichte Koltagh seine Hand. Einen Augenblick später lag Tornas am Boden und hielt sich den Kiefer.
"Das... mein Freund... war für die letzten beiden Hiebe", brummte der Krieger ehe er sich aufrappelte. "Und ich will nicht wissen, wie viele ich verpasst habe."
Hafras musste sich bemühen, ein Lachen zu verkneifen. Seine Augen aber verrieten ihn. "Ich würde ja gerne einem Zweikampf beiwohnen, jedoch fürchte ich, dass wir dann bald mehr Publikum haben als uns lieb ist."
"Haben wir nun was wir suchen?"
"Nein noch nicht. Bei Sonnenaufgang werden wir aber Antworten finden."
"Ach... Du sprichst schon wie die Krähe", murrte Koltagh, der ein Auge auf Tornas hatte.
---
Als die Nacht vorüber war, fanden auch bald die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Blätter der Bäume. Da verstanden sie. Die Blutsteinaugen reflektierten das Licht auf die verwitterte Steinplatte. Bald schon war ein Muster zu erkennen. Manche der Gravierungen erhielten Licht und manche waren immer noch in Schatten gehüllt. Sechs waren es an der Zahl. Die drei Männer betrachteten die Steinplatte und versuchten daraus schlau zu werden.
"Sechs Zeichen die wir nicht mehr lesen können... wie soll uns das nun helfen?" Hafras konnte sich erinnern, dass Eruna etwas gesagt hatte, aber er hatte vergessen, was es genau war.
"Vielleicht sollen wir auch nichts übersetzen, sondern..." Tornas hatte plötzlich eine Eingebung. Er drückte auf zwei der erhellten Stellen. Auffordernd blickte er die beiden anderen an. "Los jetzt, ich will hier fort."
Die Lederrolle war bald aus dem kleinen Versteck geholt, denn als alle sechs Zeichen gedrückt wurden, hörten sie einen Mechanismus auslösen.
---
Später in einem Verschlag aus Unterholz und diversen Fellen wurde der Lederbehälter geöffnet. Hafras blickte auf die Zeichnung, die sich ihm offenbarte. Es war eine Karte ohne Beschreibungen. Mehrmals drehte er die Karte, bis sich vor seinen Augen gewisse Markierungen an den richtigen Stellen befanden.
'Öffnet euren Geist. Die Wege, sie ergeben sich von allein', hatte die Krähe gesagt. Sie hatte Recht. Langsam vervollständigte sich das Bild vor seinen Augen. Nun mussten sie den richtigen Weg finden, um noch im Herbst dort zu sein, wo sie hinwollten. Sie machten sich auf dem Weg zur letzten Brücke.
(Rückschau - Vor etwa drei Monaten)
Tornas war der erste, der sich regte. "Sie sind fort"
"Aber nicht für lang", antwortete Hafras. "Wir haben nicht viel Zeit."
Zu zweit sahen sie sich um. Überall waren alte Säulen zu sehen. Manche von ihnen waren verziert mit Bildnissen, Gesichter von Männer und Frauen, vielleicht hochrangige Personen aus den alten Königreichen. Bald hatten sie einen Platz entdeckt, der fast vollständig versunken war. Nur eine alte Steinplatte war noch zu erkennen auf der sich zahlreiche Gravierungen befanden, die aber im laufe der Jahre der Witterung zum Opfer gefallen waren. Daraus etwas zu entziffern, würde Historiker für Jahre beschäftigen.
"Gib mir die Steine", forderte Hafras seinen Bruder auf. Kurz darauf hielt er sie in den Händen. Lange betrachtet er sie im schwachen Licht.
'Geht dort hin und beschenkt den Sumpf mit zwei dieser Steine.' Hafras sah Tornas an, dann blickte er an ihm vorbei. Nach einiger Zeit bemerkte er zwei Aushöhlungen, die vielleicht für irgendwelche Wandleuchter gedient haben könnten. Die Mauern wirkten an dieser Stelle auch etwas blass, als hätte die Witterung hier nicht so viel Schaden anrichten können wie bei den anderen Ruinen.
"Wie gut kannst Du klettern?" Hafras deutete zu den Aushöhlungen nach oben.
Nun lag es an Tornas' Geschick.
Tornas musste nicht lange überlegen. Er legte den Mantel ab, nahm die zwei Steine die ihm Hafras gab und suchte einen Weg hinauf. Die Mauern waren stabil aber die Zeit hatte Risse hineingefressen, die er nun nutzte, um sich langsam hinaufzuziehen. Hafras half ihm so gut es ging. Dann war Tornas am Ziel.
"Setze sie ein aber sei vorsichtig. Wenn sie herausfallen, finden wir sie nie wieder."
Vorsichtig betastete Tornas die Aushöhlungen ehe er die Steine einsetzte, die wie er hoffte durch den Dreck einen besseren Halt finden würden.
"Und nun?" fragte Tornas.
"Komm herunter. Das Sonnenlicht wird unsere Fragen beantworten. In der Zeit müssen wir den da wach bekommen."
Hafras deutet auf Koltagh, der noch immer am Boden lag.
Etwas unzufrieden mit der Antwort begab sich Tornas hinab. Frisches Wasser würde den Krieger bestimmt wecken. Ein paar Schläge mit der flachen Hand später regte er sich.
"Willkommen zurück unter den Lebenden mein Freund." Tornas reichte Koltagh seine Hand. Einen Augenblick später lag Tornas am Boden und hielt sich den Kiefer.
"Das... mein Freund... war für die letzten beiden Hiebe", brummte der Krieger ehe er sich aufrappelte. "Und ich will nicht wissen, wie viele ich verpasst habe."
Hafras musste sich bemühen, ein Lachen zu verkneifen. Seine Augen aber verrieten ihn. "Ich würde ja gerne einem Zweikampf beiwohnen, jedoch fürchte ich, dass wir dann bald mehr Publikum haben als uns lieb ist."
"Haben wir nun was wir suchen?"
"Nein noch nicht. Bei Sonnenaufgang werden wir aber Antworten finden."
"Ach... Du sprichst schon wie die Krähe", murrte Koltagh, der ein Auge auf Tornas hatte.
---
Als die Nacht vorüber war, fanden auch bald die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Blätter der Bäume. Da verstanden sie. Die Blutsteinaugen reflektierten das Licht auf die verwitterte Steinplatte. Bald schon war ein Muster zu erkennen. Manche der Gravierungen erhielten Licht und manche waren immer noch in Schatten gehüllt. Sechs waren es an der Zahl. Die drei Männer betrachteten die Steinplatte und versuchten daraus schlau zu werden.
"Sechs Zeichen die wir nicht mehr lesen können... wie soll uns das nun helfen?" Hafras konnte sich erinnern, dass Eruna etwas gesagt hatte, aber er hatte vergessen, was es genau war.
"Vielleicht sollen wir auch nichts übersetzen, sondern..." Tornas hatte plötzlich eine Eingebung. Er drückte auf zwei der erhellten Stellen. Auffordernd blickte er die beiden anderen an. "Los jetzt, ich will hier fort."
Die Lederrolle war bald aus dem kleinen Versteck geholt, denn als alle sechs Zeichen gedrückt wurden, hörten sie einen Mechanismus auslösen.
---
Später in einem Verschlag aus Unterholz und diversen Fellen wurde der Lederbehälter geöffnet. Hafras blickte auf die Zeichnung, die sich ihm offenbarte. Es war eine Karte ohne Beschreibungen. Mehrmals drehte er die Karte, bis sich vor seinen Augen gewisse Markierungen an den richtigen Stellen befanden.
'Öffnet euren Geist. Die Wege, sie ergeben sich von allein', hatte die Krähe gesagt. Sie hatte Recht. Langsam vervollständigte sich das Bild vor seinen Augen. Nun mussten sie den richtigen Weg finden, um noch im Herbst dort zu sein, wo sie hinwollten. Sie machten sich auf dem Weg zur letzten Brücke.
Eine kleine ABC-Musiksammlung - aktualisiert am 17.05.2011
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Der erste Krieger des Clans
(Rückschau - Vor etwa einem Monat)
Beobachten und ausharren, das waren ihre einzigen Möglichkeiten in dieser für sie fremden Umgebung in den ersten Wochen. Am wenigsten gefiel es Koltagh an diesem Ort, denn die Wälder strotzten nur so vor unbekannten Gefahren. Alles war fremd für ihn, vor allem die Steintrolle, die des Nachts erwachten. Den Elben gingen sie so gut sie es vermochten aus dem Weg, doch die ständige Gefahr, erneut entdeckt zu werden, machte es ihm besonders schwer, sich frei zu bewegen.
Sie hatten sich darauf verständigt, als Jäger unterwegs zu sein, doch als sie nach langer Suche endlich das Revier der Wolfsmenschen gefunden hatten, kam ihre andere Maskerade zum tragen. Koltagh widerstrebte es, obwohl er es vor vier Monaten war, der die Patrouillen erschlug, um an Waffen und Kleidung zu gelangen. Es war eines, seinen Feind zu jagen, aber etwas anderes, sich als einer von ihnen auszugeben.
Anfangs hatten sie die Krähe nicht verstanden. Aber der Zugriff Angmars auf die Lande der Elben war etwas, was ihnen bekannt war. Es würde die Elben daran erinnern, dass die Bedrohung immer noch allgegenwärtig war. Sie glaubte, damit den Elben ihre Gleichgültigkeit deutlich machen zu können. Dazu gab es noch immer vereinzelte Diener Angmars, auch wenn sie sich nur noch selten zeigten. Doch wenn sie auf einen trafen, wollten sie keinen weiteren Verdacht aufkommen lassen. Wenn sie Glück hatten, könnten sie sogar weitere Pläne erfahren.
Die Karte hatte ihnen den Weg durch das schattige Dickicht gewiesen. Es war die gleiche Karte, die sie aus dem Sumpf geborgen hatten. Koltagh hatte es noch immer nicht verwunden, dass er der einzige gewesen sein sollte, der von den Geistern berührt worden war. Dies ließ er immer wieder Tornas spüren, der immer mehr den Ehrgeiz spürte, seinen Freund im Kampf zu schlagen.
Tornas fühlte sich wohl. Er vergaß sogar manchmal ihre Mission, wenn er alleine auf die Jagd ging. Dann war er für ein paar Tage verschwunden, so dass er sich den Unmut Hafras‘ zuzog. Trotzdem machte er seinen Bruder stolz, als er immer stärker wurde. Sein Vertrauen in seine Fähigkeiten stiegen, so dass er bald glaubte, jeden – außer Koltagh – schlagen zu können. Es würde nicht mehr viel fehlen. Bald würde er ihn im Clan herausfordern, um erster Krieger werden zu können.
Dann war der richtige Zeitpunkt gekommen. Tornas schlug vor, in die gefundene Höhle zu schleichen, um sowohl den Schamanen zu beobachten als auch Erunas Stein zu platzieren. Sie waren so gut vorbereitet gewesen. Es waren nur zwei in der Höhle, der Schamane und noch ein Jäger. Tornas würde es schaffen, dessen war sich Hafras sicher. Koltagh war es Recht, denn er war nicht hier, um in Höhlen herumzuschleichen. Hafras ließ seinen Bruder gehen. Er konnte nicht ahnen, dass Tornas seine Jagdkleidung aus Bärenfell anbehielt.
---
Hoch im Norden, an der Kette einer alten Frau, machte sich eine Veränderung bemerkbar. Der Blutstein darin erwachte.
(Rückschau - Vor etwa einem Monat)
Beobachten und ausharren, das waren ihre einzigen Möglichkeiten in dieser für sie fremden Umgebung in den ersten Wochen. Am wenigsten gefiel es Koltagh an diesem Ort, denn die Wälder strotzten nur so vor unbekannten Gefahren. Alles war fremd für ihn, vor allem die Steintrolle, die des Nachts erwachten. Den Elben gingen sie so gut sie es vermochten aus dem Weg, doch die ständige Gefahr, erneut entdeckt zu werden, machte es ihm besonders schwer, sich frei zu bewegen.
Sie hatten sich darauf verständigt, als Jäger unterwegs zu sein, doch als sie nach langer Suche endlich das Revier der Wolfsmenschen gefunden hatten, kam ihre andere Maskerade zum tragen. Koltagh widerstrebte es, obwohl er es vor vier Monaten war, der die Patrouillen erschlug, um an Waffen und Kleidung zu gelangen. Es war eines, seinen Feind zu jagen, aber etwas anderes, sich als einer von ihnen auszugeben.
Anfangs hatten sie die Krähe nicht verstanden. Aber der Zugriff Angmars auf die Lande der Elben war etwas, was ihnen bekannt war. Es würde die Elben daran erinnern, dass die Bedrohung immer noch allgegenwärtig war. Sie glaubte, damit den Elben ihre Gleichgültigkeit deutlich machen zu können. Dazu gab es noch immer vereinzelte Diener Angmars, auch wenn sie sich nur noch selten zeigten. Doch wenn sie auf einen trafen, wollten sie keinen weiteren Verdacht aufkommen lassen. Wenn sie Glück hatten, könnten sie sogar weitere Pläne erfahren.
Die Karte hatte ihnen den Weg durch das schattige Dickicht gewiesen. Es war die gleiche Karte, die sie aus dem Sumpf geborgen hatten. Koltagh hatte es noch immer nicht verwunden, dass er der einzige gewesen sein sollte, der von den Geistern berührt worden war. Dies ließ er immer wieder Tornas spüren, der immer mehr den Ehrgeiz spürte, seinen Freund im Kampf zu schlagen.
Tornas fühlte sich wohl. Er vergaß sogar manchmal ihre Mission, wenn er alleine auf die Jagd ging. Dann war er für ein paar Tage verschwunden, so dass er sich den Unmut Hafras‘ zuzog. Trotzdem machte er seinen Bruder stolz, als er immer stärker wurde. Sein Vertrauen in seine Fähigkeiten stiegen, so dass er bald glaubte, jeden – außer Koltagh – schlagen zu können. Es würde nicht mehr viel fehlen. Bald würde er ihn im Clan herausfordern, um erster Krieger werden zu können.
Dann war der richtige Zeitpunkt gekommen. Tornas schlug vor, in die gefundene Höhle zu schleichen, um sowohl den Schamanen zu beobachten als auch Erunas Stein zu platzieren. Sie waren so gut vorbereitet gewesen. Es waren nur zwei in der Höhle, der Schamane und noch ein Jäger. Tornas würde es schaffen, dessen war sich Hafras sicher. Koltagh war es Recht, denn er war nicht hier, um in Höhlen herumzuschleichen. Hafras ließ seinen Bruder gehen. Er konnte nicht ahnen, dass Tornas seine Jagdkleidung aus Bärenfell anbehielt.
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Hoch im Norden, an der Kette einer alten Frau, machte sich eine Veränderung bemerkbar. Der Blutstein darin erwachte.
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Des Jägers Beute
(Rückschau - Vor etwa zwei Wochen)
Der erste Jäger, der Gauredain aus dem nahen Stamm, er war hier, um Rat zu suchen. Der Schamane hatte viele Geheimnisse, die er mit dem Stamm teilte, doch nun war es des Kriegers Los, noch stärker zu werden, um den Stamm besser zu beschützen. Lange hatte er warten müssen. Er war unzufrieden, hungrig nach Kraft... wenn der Schamane ihm nicht helfen konnte, würde er ebenso sterben, wie die anderen, die sich ihm verweigerten. Dunkel war seine Haut, Narben zierten seine Brust. Nur spärlich war er bedeckt mit seinem grauen Wolfsfell.
Blut würde fließen, denn ins Blut musste der Trank gegeben werden, den der Schamane für ihn hatte. Es brannte nur kurz, als das Messer ihn ritzte. Dafür spürte er sein Herz rasen, als das Blut vom Arm dorthin floss und das Geschenk im ganzen Körper verteilte. Die Wirkung war verheerend für ihn. Seine Augen nahmen plötzlich alles nur verschwommen wahr. Die Fackeln tanzten um ihn herum. Nur das Gesicht des Schamanen blieb ruhig, als er sich über ihn beugte und das Ritual begann. Dann war es dunkel.
Stunden später erwachte der Jäger. Er war alleine, mit ihm nur die zerbrochene Schale mit der Flüssigkeit. Er nahm eine Regung wahr, als er sich erhob. Es roch nach Bär. Sein Jagdinstinkt erwachte. Seine Augen verengend folgte er dem vermeintlichen Bären, bis er aus der Höhle trat. Ihm kam der Gedanke, diesen Bären niederzuringen. Doch dieser war schon weit unten. Mit ein paar Sätzen folgte er ihm über die Felsen. Er war der Jäger und dort war seine Beute. Er hatte sie vor Augen – den Bären, für den er Tornas hielt.
Der Kampf war kurz. Der Hieb hatte den Mann gegen den Baum geschleudert. Es hatte kurz geknackt, als der Schädel gegen die Rinde gekracht war. Der Jäger stellte fest, dass die Beute kein Bär war. Die Waffen waren ungewohnt. Sie hatten ihn verletzt. Die Wunden brannten noch immer. Plötzlich kam der Schmerz. Sein Magen verkrampfte sich. Der Schattenläufer nahm die vergifteten Waffen an sich und floh vor dem ungewohnten Schmerz in den Wald.
---
Im versteckten Lager stand Hafras fassungslos vor der Ausrüstung seines Bruders. Er hatte plötzlich das Gefühl, als würde ihm jemand die Eingeweide herauszerren.
(Rückschau - Vor etwa zwei Wochen)
Der erste Jäger, der Gauredain aus dem nahen Stamm, er war hier, um Rat zu suchen. Der Schamane hatte viele Geheimnisse, die er mit dem Stamm teilte, doch nun war es des Kriegers Los, noch stärker zu werden, um den Stamm besser zu beschützen. Lange hatte er warten müssen. Er war unzufrieden, hungrig nach Kraft... wenn der Schamane ihm nicht helfen konnte, würde er ebenso sterben, wie die anderen, die sich ihm verweigerten. Dunkel war seine Haut, Narben zierten seine Brust. Nur spärlich war er bedeckt mit seinem grauen Wolfsfell.
Blut würde fließen, denn ins Blut musste der Trank gegeben werden, den der Schamane für ihn hatte. Es brannte nur kurz, als das Messer ihn ritzte. Dafür spürte er sein Herz rasen, als das Blut vom Arm dorthin floss und das Geschenk im ganzen Körper verteilte. Die Wirkung war verheerend für ihn. Seine Augen nahmen plötzlich alles nur verschwommen wahr. Die Fackeln tanzten um ihn herum. Nur das Gesicht des Schamanen blieb ruhig, als er sich über ihn beugte und das Ritual begann. Dann war es dunkel.
Stunden später erwachte der Jäger. Er war alleine, mit ihm nur die zerbrochene Schale mit der Flüssigkeit. Er nahm eine Regung wahr, als er sich erhob. Es roch nach Bär. Sein Jagdinstinkt erwachte. Seine Augen verengend folgte er dem vermeintlichen Bären, bis er aus der Höhle trat. Ihm kam der Gedanke, diesen Bären niederzuringen. Doch dieser war schon weit unten. Mit ein paar Sätzen folgte er ihm über die Felsen. Er war der Jäger und dort war seine Beute. Er hatte sie vor Augen – den Bären, für den er Tornas hielt.
Der Kampf war kurz. Der Hieb hatte den Mann gegen den Baum geschleudert. Es hatte kurz geknackt, als der Schädel gegen die Rinde gekracht war. Der Jäger stellte fest, dass die Beute kein Bär war. Die Waffen waren ungewohnt. Sie hatten ihn verletzt. Die Wunden brannten noch immer. Plötzlich kam der Schmerz. Sein Magen verkrampfte sich. Der Schattenläufer nahm die vergifteten Waffen an sich und floh vor dem ungewohnten Schmerz in den Wald.
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Im versteckten Lager stand Hafras fassungslos vor der Ausrüstung seines Bruders. Er hatte plötzlich das Gefühl, als würde ihm jemand die Eingeweide herauszerren.
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Heimkehr
(Gegenwart)
Mit verengten Augen schaute er durch den Regen den Hang hinab. Der Boden war aufgeweicht, so dass er sich nur langsam vorwärts bewegen konnte. Wenn er jetzt stürzte, konnte es sein Ende sein. Dass er bereits fror, spürte er kaum. Vielleicht war es auch der Überlebenswille. Den hätte er gebrauchen können, als er sich in den Wolfsbau gewagt hatte, aber dort beherrschte Verwirrung seine Gedanken. Die Vernunft kehrte zu spät zurück. Mit etwas Hoffnung, bald eine trockene Höhle erreichen zu können, begab er sich weiter hinab. Dann musste er sich entscheiden – nach Nordosten oder nach Süden.
Ihm fiel ein, dass er irgendwo den Fluss überqueren musste, also tat er es gleich. Der Abstand zwischen den Ufern war geringer als anderswo, auch begünstigt durch den kleinen Felsen, an den er sich seltsamerweise nicht erinnern konnte. Es verwirrte ihn nur kurz, dann sah er etwas Vertrautes. Doch hier wollte er gar nicht sein. Dies war nicht sein Revier. Er ahnte nun, dass er falsch war, aber zurück konnte er nicht. Dazu war es zu rutschig. Er musste den längeren Weg nehmen, nach Südwesten und dann nach Westen.
Langsam tastete er sich mit Hilfe der Waffe in seiner rechten Hand voran durch den morastigen Boden. Dass die linke Hand bereits schon länger keine Klinge mehr hielt, spürte er nicht. Er war müde, ausgelaugt von der langen Jagd, die ihm wenig Erfolg gebracht hatte. Er dachte an seinen Stamm, wie sie ihn empfangen würden. Nein er würde nicht zu ihnen gehen. Nicht jetzt. Erst musste ihn der Schamane befreien. Er hatte ihn zwar kurzzeitig stark aber dann auch anfällig gemacht. Er würde ihn zur Rechenschaft ziehen. Kurz flammte sein Jagdinstinkt wieder auf. Er weckte etwas Kraft in ihm. Er konnte sie gut gebrauchen.
---
Der Regen ließ kurz vor Morgengrauen langsam nach. Irgendwo in einer Hütte am Fluss verabschiedete sich ein Mann von seiner Frau. Bald würde jemand zu ihr kommen, um nach ihr zu sehen. Er hatte es ihr versprochen. Der Mann machte sich auf den Weg zu den Elben in Echad Candelleth. Er hatte durch den Regen Zeit verloren. Er musste sich beeilen.
Etwas später als das erste Tageslicht den Boden erreicht hatte, öffnete sich die Tür der Fischerhütte. Das Geräusch war ohne den Lärm des Regens unnatürlich laut. Die Frau machte sich eine gedankliche Notiz. Sie hoffte, dass ihr Mann etwas Öl mitbringen würde. Sie schüttelte den Kopf. Im Sommer würden sie bei den Kindern sein. Es war schon beschlossen. Sie musste ihn nur noch überzeugen. Sie nahm den Eimer zur Hand und ging zum Fluss.
---
Sein Kopf zuckte nach rechts. Er kannte das Geräusch. Er wusste nicht was es war, doch es zeigte ihm, dass er auf dem richtigen Weg war. Dass er an der falschen Stelle den Fluss überquert hatte, weil er sich an einem anderen Ort wähnte, ärgerte ihn nun, doch die Aussicht auf eine vertraute Gegend ließ ihn den Ärger schnell wieder vergessen. Vorsichtig durchquerte er den Fluss auf seinem Weg nach Westen. Seine Kraft ließ nach. Er wusste nicht, ob sie reichen würde.
(Gegenwart)
Mit verengten Augen schaute er durch den Regen den Hang hinab. Der Boden war aufgeweicht, so dass er sich nur langsam vorwärts bewegen konnte. Wenn er jetzt stürzte, konnte es sein Ende sein. Dass er bereits fror, spürte er kaum. Vielleicht war es auch der Überlebenswille. Den hätte er gebrauchen können, als er sich in den Wolfsbau gewagt hatte, aber dort beherrschte Verwirrung seine Gedanken. Die Vernunft kehrte zu spät zurück. Mit etwas Hoffnung, bald eine trockene Höhle erreichen zu können, begab er sich weiter hinab. Dann musste er sich entscheiden – nach Nordosten oder nach Süden.
Ihm fiel ein, dass er irgendwo den Fluss überqueren musste, also tat er es gleich. Der Abstand zwischen den Ufern war geringer als anderswo, auch begünstigt durch den kleinen Felsen, an den er sich seltsamerweise nicht erinnern konnte. Es verwirrte ihn nur kurz, dann sah er etwas Vertrautes. Doch hier wollte er gar nicht sein. Dies war nicht sein Revier. Er ahnte nun, dass er falsch war, aber zurück konnte er nicht. Dazu war es zu rutschig. Er musste den längeren Weg nehmen, nach Südwesten und dann nach Westen.
Langsam tastete er sich mit Hilfe der Waffe in seiner rechten Hand voran durch den morastigen Boden. Dass die linke Hand bereits schon länger keine Klinge mehr hielt, spürte er nicht. Er war müde, ausgelaugt von der langen Jagd, die ihm wenig Erfolg gebracht hatte. Er dachte an seinen Stamm, wie sie ihn empfangen würden. Nein er würde nicht zu ihnen gehen. Nicht jetzt. Erst musste ihn der Schamane befreien. Er hatte ihn zwar kurzzeitig stark aber dann auch anfällig gemacht. Er würde ihn zur Rechenschaft ziehen. Kurz flammte sein Jagdinstinkt wieder auf. Er weckte etwas Kraft in ihm. Er konnte sie gut gebrauchen.
---
Der Regen ließ kurz vor Morgengrauen langsam nach. Irgendwo in einer Hütte am Fluss verabschiedete sich ein Mann von seiner Frau. Bald würde jemand zu ihr kommen, um nach ihr zu sehen. Er hatte es ihr versprochen. Der Mann machte sich auf den Weg zu den Elben in Echad Candelleth. Er hatte durch den Regen Zeit verloren. Er musste sich beeilen.
Etwas später als das erste Tageslicht den Boden erreicht hatte, öffnete sich die Tür der Fischerhütte. Das Geräusch war ohne den Lärm des Regens unnatürlich laut. Die Frau machte sich eine gedankliche Notiz. Sie hoffte, dass ihr Mann etwas Öl mitbringen würde. Sie schüttelte den Kopf. Im Sommer würden sie bei den Kindern sein. Es war schon beschlossen. Sie musste ihn nur noch überzeugen. Sie nahm den Eimer zur Hand und ging zum Fluss.
---
Sein Kopf zuckte nach rechts. Er kannte das Geräusch. Er wusste nicht was es war, doch es zeigte ihm, dass er auf dem richtigen Weg war. Dass er an der falschen Stelle den Fluss überquert hatte, weil er sich an einem anderen Ort wähnte, ärgerte ihn nun, doch die Aussicht auf eine vertraute Gegend ließ ihn den Ärger schnell wieder vergessen. Vorsichtig durchquerte er den Fluss auf seinem Weg nach Westen. Seine Kraft ließ nach. Er wusste nicht, ob sie reichen würde.
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Re: Laubgeflüster in Imladris
Augenblicke im Morgengrauen
(Gegenwart)
Der Gauredain war zwar fort, aber Otila schleppte sich noch ein Stück des Weges ihm nach, um zu sehen, wohin er wollte. Warum sie nicht ins Haus gegangen war, um sich zu verbinden, konnte sie sich nicht erklären. Sie konnte ja selbst kaum glauben, was geschehen war.
Er hatte plötzlich vor ihr gestanden, fast so wie schon vor mehr als einer Woche. Nur diesmal schien er die Furt überquert zu haben. Kurz hatte er verharrt, ohne sie auch nur anzustarren, doch als er sich bewegt hatte, erschrak sie sich. Ob es an den Verletzungen lag, die seine linke Seite betrafen oder der Gestank, der von ihm ausging, die plötzliche Regung... sie merkte nur recht schnell, dass sie ihm eher nur im Weg stand und wich aus, hob die Arme zum Schutz und dann... verfing sich der Fuß in einer Leine und sie fand sich im Wasser wieder.
In diesem Moment hatte sie fast ihr gesamtes Leben vorbeiziehen
sehen. Sie hatte in Bree gelebt, ihren Mann kennengelernt...
die Hochzeit, die Feier auf dem Marktplatz. Die Familien schenkten
ihrem Mann Kleidung für Kinder, doch er hatte es nicht verstanden...
erst als sie ihm sagte, dass sie ihr erstes Kind erwarten würde. Oh er
war für einen Moment ungehalten gewesen, als er sich hintergangen
gefühlt hatte, weil sie nichts gesagt hatte. Sie konnten aber nicht
ahnen, dass es Zwillinge werden würden.
Ihre Töchter wuchsen heran, kleine Schönheiten in ihren Augen, auch
wenn sie sich selbst nicht so sahen. Diejenige, die ein paar Sekunden
älter war, war es auch, die als erstes einen Mann für ihr Leben fand.
Er war vielleicht der zweite Freund gewesen. Sie hatte sich wieder jung
gefühlt, als sie die beiden so sah und alt, als es hieß, dass sie Großmutter
werden würde. Sie hatte auch nicht damit gerechnet, dass sie so bald
Bree verlassen würden. Gernot hatte sie jung gehalten und das trotz
ihrer über 40 Jahre bereits. Sie hatte eingestimmt. Jetzt fast 10 Jahre
später sah sie, wie Gernot sich verabschiedete von einer Frau, die sie
selbst war. Er küsste sie so, wie er sie immer geküsst hatte.
Der kräftige Griff um ihren rechten Arm erinnert sie daran, dass sie am Ertrinken war. Gernot! Nur er konnte es sein. Schnell wurde sie hinausgezogen, doch statt vor Gernot stand sie nun direkt vor dem Gauredain, der sie mit trüben Augen ansah. Sie war starr gewesen vor Angst, aber die Angst wich bald einem seltsamen Gefühl was sie verspürte, wenn sie ein verwundetes Tier fanden. Jenes Tier aber war nicht mehr zu pflegen. Irgendwie sagten ihr seine Augen, dass er wusste, dass er sterben würde. Wollte er ihr das damit sagen als er sie einfach losließ? Er orientierte sich neu und folgte dann dem Fluss nach Nordwesten.
Die Kraft hatte sie verlassen, als sie schon zu weit fort war. Ihr rechter Arm war taub geworden und der linke Fuß wollte sie nicht mehr weiter tragen. Die Schnittwunde spürte sie erst in dem Moment. Sie konnte sich nicht erinnern, wie sie diese bekam. Als die Elben sie fanden, war vielleicht eine Stunde vergangen. Nun saß sie auf dem Pferd von einer von ihnen und ritt gen Bruchtal – oder Imladris, wie es die Elben nannten.
(Gegenwart)
Der Gauredain war zwar fort, aber Otila schleppte sich noch ein Stück des Weges ihm nach, um zu sehen, wohin er wollte. Warum sie nicht ins Haus gegangen war, um sich zu verbinden, konnte sie sich nicht erklären. Sie konnte ja selbst kaum glauben, was geschehen war.
Er hatte plötzlich vor ihr gestanden, fast so wie schon vor mehr als einer Woche. Nur diesmal schien er die Furt überquert zu haben. Kurz hatte er verharrt, ohne sie auch nur anzustarren, doch als er sich bewegt hatte, erschrak sie sich. Ob es an den Verletzungen lag, die seine linke Seite betrafen oder der Gestank, der von ihm ausging, die plötzliche Regung... sie merkte nur recht schnell, dass sie ihm eher nur im Weg stand und wich aus, hob die Arme zum Schutz und dann... verfing sich der Fuß in einer Leine und sie fand sich im Wasser wieder.
In diesem Moment hatte sie fast ihr gesamtes Leben vorbeiziehen
sehen. Sie hatte in Bree gelebt, ihren Mann kennengelernt...
die Hochzeit, die Feier auf dem Marktplatz. Die Familien schenkten
ihrem Mann Kleidung für Kinder, doch er hatte es nicht verstanden...
erst als sie ihm sagte, dass sie ihr erstes Kind erwarten würde. Oh er
war für einen Moment ungehalten gewesen, als er sich hintergangen
gefühlt hatte, weil sie nichts gesagt hatte. Sie konnten aber nicht
ahnen, dass es Zwillinge werden würden.
Ihre Töchter wuchsen heran, kleine Schönheiten in ihren Augen, auch
wenn sie sich selbst nicht so sahen. Diejenige, die ein paar Sekunden
älter war, war es auch, die als erstes einen Mann für ihr Leben fand.
Er war vielleicht der zweite Freund gewesen. Sie hatte sich wieder jung
gefühlt, als sie die beiden so sah und alt, als es hieß, dass sie Großmutter
werden würde. Sie hatte auch nicht damit gerechnet, dass sie so bald
Bree verlassen würden. Gernot hatte sie jung gehalten und das trotz
ihrer über 40 Jahre bereits. Sie hatte eingestimmt. Jetzt fast 10 Jahre
später sah sie, wie Gernot sich verabschiedete von einer Frau, die sie
selbst war. Er küsste sie so, wie er sie immer geküsst hatte.
Der kräftige Griff um ihren rechten Arm erinnert sie daran, dass sie am Ertrinken war. Gernot! Nur er konnte es sein. Schnell wurde sie hinausgezogen, doch statt vor Gernot stand sie nun direkt vor dem Gauredain, der sie mit trüben Augen ansah. Sie war starr gewesen vor Angst, aber die Angst wich bald einem seltsamen Gefühl was sie verspürte, wenn sie ein verwundetes Tier fanden. Jenes Tier aber war nicht mehr zu pflegen. Irgendwie sagten ihr seine Augen, dass er wusste, dass er sterben würde. Wollte er ihr das damit sagen als er sie einfach losließ? Er orientierte sich neu und folgte dann dem Fluss nach Nordwesten.
Die Kraft hatte sie verlassen, als sie schon zu weit fort war. Ihr rechter Arm war taub geworden und der linke Fuß wollte sie nicht mehr weiter tragen. Die Schnittwunde spürte sie erst in dem Moment. Sie konnte sich nicht erinnern, wie sie diese bekam. Als die Elben sie fanden, war vielleicht eine Stunde vergangen. Nun saß sie auf dem Pferd von einer von ihnen und ritt gen Bruchtal – oder Imladris, wie es die Elben nannten.
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